22.09.2017, 17:01
Fussball: Constantins Selbstinszenierung
Nach seinem Übergriff auf Rolf Fringer legte Christian Constantin am Freitag seine Sicht der Dinge dar.
Bildquelle: rro
Nach der Prügelattacke gegen Rolf Fringer nahm Sitten-Präsident Christian Constantin an einer Medienkonferenz Stellung und zog eine grosse Show ab.

Nach dem Sieg des FC Sitten am Donnerstag in Lugano attackierte Christian Constantin den Teleclubexperten Rolf Fringer. Der Sitten-Präsident verpasste dem Österreicher mehrere Ohrfeigen und Tritte. Nach der Aktion brach ein Sturm der Entrüstung über Constantin nieder. Am Freitagnachmittag stellte sich der Gescholtene in der Klubzentrale in Martinach einer grossen Anzahl Journalisten. Gleich zu Beginn liess Constantin ein Video mit Szenen des Cuphalbfinalspiels von 2009 zwischen Luzern und Sitten zeigen, welches hochemotional war und Sitten im Penaltyschiessen gewann. Damals war Fringer noch in der sportlichen Leitung der Zentralschweizer. Damit wollte Christian Constantin aufzeigen, dass Fringer schon seit Jahren systematisch ihn und den FC Sitten medial schlechtredet. Er zeigte auch sämtliche Interviewpassagen von Fringer, in denen er CCs Führungssstil kritisierte. Die Aussagen waren für die welschen Journalisten fein säuberlich untertitelt. Es war der skurile Beginn einer speziellen Medienkonferenz. Gleich danach erklärte Constantin, dass das Problem mit Fringer schon seit geraumer Zeit im Raum stehe: "Am Donnerstag nach dem Spiel hat es dann einfach gereicht." Fringer habe bei jeder Gelegenheit als Teleclubexperte schlecht über ihn geredet.

Constantin stellte die Tritte und Ohrfeigen gegenüber Fringer an der Medienorientierung nicht in Abrede. Der Präsident des FC Sitten erklärte weiter, dass er eine Verleumdungsklage gegen Fringer wegen dessen Aussagen im TV-Sender Teleclub prüfe. Er rechnet ausserdem damit, dass der Verband ein Verfahren gegen ihn einleiten und auch Fringer zivilrechtlich gegen ihn vorgehen wird.

Reue zeigte er an der Medienkonferenz aber nicht. Er erklärte bloss, dass seine Reaktion in der aufgeladenen Stimmung am Donnerstagabend in Lugano wohl ein wenig zu typisch nach Walliser Art ausgefallen sei. Ausserdem beklagte er sich, dass er beim Sender Teleclub nie Gelegenheit hatte, die Aussagen und Vorwürfe von Fringer zu kommentieren. 

Die rund 30-minütige Medienkonferenz kam schliesslich einer einzigen medialen Selbstinszenierung von Christian Constantin gleich./vm