17.01.2019, 16:12
Wallis: Trockenheit stresst Bäume
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Die Wälder in der Schweiz haben mit Kälte kein Problem, hingegen bei grosser Trockenheit machen sie schlapp.
Bildquelle: rro (Symbolbild)
Bäume leiden unter der Trockenheit und produzieren weniger Holz. Betroffen sind vor allem Buchen, Fichten und Waldföhren. Letztere kommen häufig im Unterwallis vor.

Trockenheit sorgt bei Bäumen für Stress und lässt sie weniger Holz produzieren. Das belegt eine Studie des Eidgenössischen Forschungsinstituts für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Die Forschenden der WSL sowie Kollegen in Kanada, Polen, Rumänien und den USA untersuchten dafür Jahrringe von Bäumen aus 2710 Gebieten rund um den Globus. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bäume bei starker Trockenheit vorzeitig aufhören zu wachsen.
Die Forschenden befürchten, dass Bäume künftig bis hinauf in den Norden, bis ungefähr zum 60. Breitengrad, regelmässig Trockenperioden ausgesetzt sind. Auch in den Alpen wird erwartet, dass künftig nicht mehr die Kälte das Wachstum der Bäume steuert, sondern die trockenen Zeiten.

Das WSL nennt drei einheimische Bäume, die von diesem Phänomen betroffen sind: Noch in Erinnerung sein dürften die frühzeitig braunen Blätter der Buchen im vergangenen Sommer. Die Blätter starben ab, damit die Bäume weniger Wasser verdunsteten. Im schlimmsten Fall starben auch Bäume ab.
Betroffen sind auch die Fichten, die laut WSL häufigste Baumart der Schweiz. Wasserstress macht sie attraktiv für Borkenkäfer - Käferbefall liess im Sommer viele Fichten vorzeitig absterben.
Weiter gehen Waldföhren im Unterwallis seit 20 Jahren zunehmend ein - das Wallis gehört zum südlichsten Teil des Verbreitungsgebiets der Art.

Demnach müssten sich Forstleute und Waldeigentümer in der Schweiz überlegen, wie sie ihren Wald auch in wärmeren und somit trockenerem Klima stabil und nachhaltig nutzbar halten wollen, heisst es vonseiten der Forscher./sda/wh