Die Pharmabranche ist ein zähes Geschäft. "Wenn ich ehrlich bin, waren die letzten sechs Jahre nicht immer einfach. Es braucht viel Motivation und Durchhaltewillen", erklärt Daniel Kehl, CEO der Firma Swissfillon. Letzteres hat sich bis heute, wie sich zeigt, als Erfolgsgarant herausgestellt. Kehl will nämlich erweitern. Momentan wird bei Swissfillon im Bio Ark an der Rottenstrasse in Visp gearbeitet. Nun entsteht dort ein weiterer Technologiepark, Bio Ark 2. In diesen will auch Kehl mit seiner Unternehmung, dem sogenannten "Fill und Finisher" einziehen. "Geplant ist eine zweite Abfüllanlage im Erdgeschoss mit einer dreimal grösseren Kapazität als die aktuelle." Fünf Millionen Einheiten an flüssigen Mediaktionen mehr pro Jahr seien dann möglich. Dazu kommen Labors und Büros - insgesamt auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern.
Seit 25 Jahren ist Kehl in der Pharmaindustrie zu Hause. Er gründete vor sechs Jahren das Start-up Swissfillon. Die Unternehmung ist spezialisiert auf das Abfüllen hochpotenter Stoffe. "Wir konnten beobachten, dass viele Firmen vermehrt versuchten, hochkomplexe neue Medikamente für kleine Patientengruppen zu entwickeln. Solche, welche nicht das Potenzial eines Massenmedikaments haben, wie beispielsweise Aspirin oder Diabetes-Medikamente." Grosse Hersteller würden sich jeweils auf die grossen Akteure auf dem Markt konzentrieren, nicht aber auf die kleineren. In der Medizin gehe der Trend momentan Richtung Individualmedizin. Swissfillon setzt genau dort an. "Die grossen Medikamentenabfüller sind strukturell und maschinell nicht ideal aufgestellt, um einmal nur ein paar Liter abzufüllen. Wir wollten diesem Bedarf gerecht werden", erklärt Kehl.
Macht Kehl der Lonza ernsthafte Konkurrenz? "Nein, wir verhalten uns komplementär zur Lonza. Für den Wirtschaftsstandort Oberwallis sehen wir sehr viele Synergien." Jeder könne von jedem profitieren, ist sich Kehl sicher.
Der Verein "Plenum VS" kürte Daniel Kehl, CEO der Unternehmung Swissfillon, Ende Oktober zum Walliser des Jahres 2019. "Als ich die Auszeichnung bekommen habe, war ich doch sehr überrascht", sagt er. Es sei eine grosse Ehre für ihn und sein Team./sr