15.11.2019, 07:38
Fussball: "Wir haben etwas Historisches erreicht"
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Roger Meichtry feierte als Assistenztrainer vor zehn Jahren mit dem Schweizer U17-Team den WM-Titel.
Bildquelle: zvg
Die Schweiz erlebte 2009 mit dem Gewinn des U17-Weltmeistertitels eine Fussball-Sternstunde. Assistenztrainer Roger Meichtry erinnert sich an den einmaligen Erfolg.

Vor zehn Jahren hat die Schweizer U17-Fussballmannschaft eine einmalige Leistung erreicht. Das Schweizer Team wurde in Nigeria Weltmeister. In der Mannschaft waren bekannte Spieler wie Granit Xhaka, Ricardo Rodriguez, Haris Seferovic oder Pajtim Kasami. Als Assistenztrainer war der Oberwalliser Roger Meichtry im Einsatz. Im dritten Gruppenspiel besiegte das Schweizer Team Brasilien. Bei den Brasilianer spielten unter anderem Neymar und Coutinho. Danach eliminiert die Schweiz im Achtelfinal Deutschland. Nach den Erfolgen gegen Italien und Kolumbien schreibt das Team Fussballgeschichte. Die Schweizer holen mit dem Sieg gegen Gastgeber Nigeria den Weltmeistertitel.

Zehn Jahre später erinnert sich Roger Meichtry an den damaligen Erfolg. "Da kommen bei mir wieder viele Emotionen hoch. Natürlich erinnere ich mich gerne an die Siege gegen die grossen Fussballnationen. Auf der anderen Seite habe ich auch den menschlichen Aspekt nicht vergessen. Wir waren im Team mehr als fünf Wochen zusammen in Nigeria. Dabei lebten wir fast immer im Hotel oder Stadion. So waren Spieler und Trainer sehr nahe beieinander. Das hat uns stark geprägt.“ Die drei Spieler Granit Xhaka, Ricardo Rodriguez und Haris Seferovic schafften danach den internationalen Durchbruch. Für Roger Meichtry ist es eine gute Quote, dass pro Jahrgang drei Fussballer den Weg in eine Top-Liga geschafft hatten. "Damals war ich überzeugt, dass auch der Torhüter Benjamin Siegrist eine internationale Karriere macht. Ich dachte auch das Nassim Ben Kahlifa das Zeug zu einem Nati-Star hatte.“

Es sei selbstverständlich, dass nicht alle Spieler danach zu Fussball-Profis wurden. "Im Team hatte es auch Spieler, die fussballerisch weniger stark waren. Sie haben sich aber ganz in den Dienst der Mannschaft gestellt. Aber auch die waren sehr wichtig für den grossen Erfolg.“ Im Rückblick ist Roger Meichtry überzeugt, dass die Mannschaft eine aussergewöhnliche und historische Leistung erbracht hat. "Ich glaube persönlich nicht, dass eine Schweizer Mannschaft in nächster Zeit einen Weltmeistertitel feiern kann. Das werde ich wahrscheinlich nicht erleben.“ Er ist aber überzeugt, dass der damalige Titel für den Schweizer Fussball wichtig war. Der Erfolg habe gezeigt, dass vieles möglich ist, wenn man daran glaube. Roger Meichtry ist aktuell bei der UEFA tätig. Da betreut er die Nachwuchsförderung in verschiedenen Ländern von Europa./en