03.04.2020, 07:01
Wallis: Der Polizei auf den Fersen
Patrick Schnydrig ist Wachtmeister bei der Kantonspolizei und erwartet am Wochenende vermehrt Leute, die sich im Freien aufhalten.
Bildquelle: mengis media / Daniel Berchtold
Die Polizei ist in diesen Tagen vermehrt unterwegs. Wie reagieren die Leute auf die Massregelungen und wie hat sich die Arbeit der Polizisten in Corona-Zeiten verändert? rro war mit der Polizei im Einsatz.

"Das ist eine Situation, die es so noch nie gab. Das ist auch für uns neu", sagt Wachtmeister der Kantonspolizei Patrick Schnidrig gegenüber rro. Viele Polizisten sind in den letzten Tagen wegen der Coronakrise vermehrt auf den Strassen unterwegs. Wie viele es genau sind, kann die Kantonspolizei nicht sagen. Doch das Ziel sei klar, sagt der Mediensprecher der Kantonspolizei, Mathias Volken: "Fakt ist, dass wir die Eindämmung des Coronavirus zur obersten Priorität erklärt haben." Die Arbeit der Polizisten hätte sich jedoch in den letzten Wochen nicht gross verändert. Sie seien aufgrund der Umstände mehr zu Fuss unterwegs. Wie der Wachtmeister Patrick Schnidrig, erklärt, halte sich die Bevölkerung im Oberwallis grundsätzlich an die vom Bundesrat verordneten Massnahmen. Es seien jedoch Unterschiede in den Generationen festzustellen: "Junge Leute hätten mehr Mühe, sich vor allem in Gruppen, an die Massnahmen zu halten." Sie würden gegenüber der Polizei eher mal renitenter.  Volken zeigt dem Verhalten gegenüber ein gewisses Verständnis: "Es ist klar, ein polizeilicher Auftrag stösst nicht immer auf Gegenliebe. Aber wir stellen fest, dass die Akzeptanz gegenüber der Polizei grösser wird." Bei älteren Personen sei weniger das Problem, dass diese gegen die Massnahmen verstössen, sondern die Einsicht. Sie seien sich der Gefährlichkeit des Virus nicht derart bewusst. "Sie sagen viel, dass es das schon mehrmals gegeben hat und es nicht schlimmer als eine Grippe ist", erklärt Schnidrig. 

Für das Wochenende hat es wieder schönes und mildes Wetter gemeldet. Die Bevölkerung zieht es an solchen Tagen vermehrt nach draussen. Die Polizei ist sich dessen bewusst und setzt auch auf die Eigenverantwortung der Bevölkerung: "Wir versuchen den Leuten auch aufzuzeigen, dass es wichtig ist, sich an die vom Bundesrat vorgegeben Massnahmen zu halten. Wer an die frische Luft geht, soll darauf achten die Abstandregeln strikte einzuhalten. Doch die Risikogruppe soll wirklich nicht dorthin gehen, wo sich am meisten Leute aufhalten", so Schnidrig. Und er ergänzt: "Die Leute wissen, wenn sie sich an die Massnahmen halten, dass die ganze Sache sehr wahrscheinlich früher zu Ende ist."/sr