18.08.2017, 15:00
Rad: Grosse Premiere für Kilian Frankiny
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In seinem ersten Profijahr kann Kilian Frankiny an einer grossen Rundfahrt teilnehmen. Am Samstag startet der Oberwalliser bei der Vuelta.
Bildquelle: BMC Team
Kilian Frankiny bestreitet ab Samstag als Neoprofi das bekannte Mehrtagesrennen Vuelta in Spanien.

Den letzten Wettkampf hatte Kilian Frankiny mit der Tour of Utah in den USA. Dort zeigte der Oberwalliser starke Leistungen und fuhr im Gesamtklassement auf den 19. Rang. Ohne einen Raddefekt in der dritten Etappe hätte er wahrscheinlich noch ein besseres Resultat erreicht. Nach der Rückkehr aus den USA erholte sich Frankiny in der letzten Woche im Oberwallis. "In den ersten Tagen merkte ich noch die Strapazen der vergangenen Rundfahrt. Doch nach ein paar Tagen absolvierte ich schon wieder gute Trainings und bereitete mich auf das kommende Rennen vor."

Am Samstag ist der Oberwalliser nun am Start der 72. Vuelta a Espana. Es ist ungewöhnlich, dass ein Profineuling schon in der ersten Saison an einer grossen Rundfahrt dabei ist. Für Frankiny kam das Aufgebot vom BMC-Team für dieses Rennen auch überraschend. "An die Teilnahme an der Vuelta habe ich vorher niemals gedacht. Auch in den Trainingslagern vor der Saison war das kein Thema. Wahrscheinlich sind die Verantwortlichen mit meinen Leistungen in der bisherigen Saison zufrieden." Es ist für ihn eine Premiere, an einer so langen Rundfahrt teilzunehmen. Das längste Rennen, dass er bisher gefahren hatte, war das achttägige Critérium du Dauphiné in Frankreich.

Die im Saisonverlauf letzte der drei grossen Rundfahrten führt über insgesamt 3297 Kilometer und hält nach Angaben der Veranstalter fünf Flachetappen, acht hügelige und sechs Bergetappen bereit. "Wir haben im Team drei bis vier gute Kletterer. Die will ich am Berg gut unterstützen und positionieren. Vielleicht habe ich dann in der dritten Woche auch einmal die Chance, mit einer Spitzengruppe mitzugehen." Der Startschuss fällt am Samstag mit einem 13,8 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren im südfranzösischen Nimes. "Das ist ein grosses Ziel für unser Team. Wir wollen dort einen Platz auf dem Podium erreichen. Darum haben wir die Strecke im Vorfeld ein paarmal abgefahren und das Fahren in der Mannschaft besonders trainiert." Die Entscheidung um den Gesamtsieg wird allerdings wohl erst am vorletzten Tag im Norden des Landes fallen, wenn der furchteinflössende Alto de L'Angliru das spektakuläre Finale der 20. Etappe bildet. Der 1570 Meter hohe Berg in Asturien, der bisher viermal im Vuelta-Programm stand, zählt zu den schwierigsten des internationalen Rennkalenders und weist auf rund 12,5 Kilometern Länge eine durchschnittliche Steigung von fast zehn Prozent auf./en