21.05.2018, 13:02
Bern/Wallis: Die Gretchenfrage nach den Sicherheitskosten
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Vor allem in der Frage nach den effektiven Sicherheitskosten liefern sich Befürworter und Gegner von Sion 2026 ein Tauziehen.
Bildquelle: rro (Symbolbild)
Bern soll eine viel teurere Schätzung für die Sicherheitskosten für Sion 2026 verschwiegen haben. Was bedeutet dies nun fürs Wallis? rro fragte nach.

Am 10. Juni stimmt das Walliser Stimmvolk über einen Unterstützungsbeitrag für die Olympischen Winterspiele 2026 ab. Dabei geht es um 100 Millionen Franken vonseiten des Wallis. 60 Millionen für die Infrastruktur, 40 Millionen für die Sicherheit.

Insbesondere die Kosten für die Sicherheit sorgen seit Wochen für Diskussionen. Offiziell geht der Standortkanton Bern von 10 Millionen Franken aus, die für Sicherheitsvorkehrungen während den Olympia-Wochen veranschlagt wurden. Wie die Sonntagszeitung jedoch berichtete, rechnet die Berner Regierung mit viel höheren Kosten. So soll an einer vertraulichen Sitzung der Betrag von 20 bis 30 Millionen Franken genannt worden sein. Zudem habe man laut der Zeitung an dieser Sitzung beschlossen, diese Berechnungen bis nach der Abstimmung im Wallis unter Verschluss zu halten. 

Im Wallis habe man keine Kenntnis darüber, sagt Ralf Kreuzer, Delegierter für Sion 2026. Weiter sagt Kreuzer: "Die öffentliche Sicherheit ist Sache des jeweiligen Kantons. Aus der Tatsache, dass die geschätzten Sicherheitskosten im Kanton Bern nun höher berechnet werden, kann man nicht schliessen, dass dies auch auf das Wallis zutrifft. Wir haben sie berechnet, nicht geschätzt." Im Wallis rechnen die Verantwortlichen mit 40 Millionen Franken für externe Polizisten. Und diese Summe würde sich laut Kreuzer nicht erhöhen. "Diese Kosten sind fix veranschlagt."

Für SPO-Grossrat und Olympiagegner Gilbert Truffer sind die neusten Entwicklungen  in Bern keine Überraschung. "Wir haben schon von Anfang an gesagt, dass die Sicherheitskosten viel höher ausfallen werden, als jetzt budgetiert." Der Hauptgrund für die Kostenkorrektur in Bern sei der Entscheid der Konferenz der Kantonsregierungen, den Austragungsorten Polizisten nicht gratis zur Verfügung stellen zu wollen. "Dieser Entscheid wird sich nicht nur auf Bern, sondern auch auf das Wallis auswirken", so Truffer./aa