24.02.2020, 12:09
Oberwallis: "Es herrscht keine Gefahr für uns"
Bild
Auch wenn sich die Zahl der Coronavirus-Fälle in Italien gehäuft haben, ist es wichtig, nicht in Panik zu geraten.
Bildquelle: pxhere.com (Symbolbild)
In Italien haben sich in den vergangenen Stunden Coronavirus-Fälle gehäuft. Sind nun im Oberwallis besondere Massnahmen nötig? rro hat bei Beda Stadler, Biologe und Immunologe, nachgefragt.

In den vergangenen Stunden erhöhte sich in Italien die Zahl der Cornavirus-Fälle. Was bedeutet das für das Oberwallis? Beda Stadler, Biologe sowie emeritierter Professor und ehemaliger Direktor des Instituts für Immunologie der Universität Bern, nimmt dazu gegenüber rro Stellung. "Im Moment heisst das noch gar nichts. Das Virus scheint in China langsam abzuflachen", so Stadler. "Von den über 20 Ländern, in denen das Virus aufgetaucht ist, ist in zehn davon das Problem bereits vollständig gelöst. Das heisst, es besteht noch keine Gefahr einer Pandemie." Aber man müsse zugeben, dass es zu Fällen in Südkorea und Italien gekommen sei. Die Zahl bewege sich aber nicht im Rahmen einer Epidemie. In diesem Zusammenhang weist Stadler darauf hin, dass das Vorgehen der Behörden bei einer Epidemie oder einer Pandemie genau geregelt sei. Ebenso das Vorgehen der grossen Spitäler.

Patienten, die Fieber hätten oder eine Art Erkältung spürten und Angst hätten, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben, sollten laut Stadler primär einmal nicht den Arzt aufsuchen. Vielmehr sollte diese Person die Krankheit zu Hause auskurieren. Will heissen: Sich dort pflegen lassen. Aber gleichzeitig darauf achten, dort niemanden anzustecken. Weiter rät Stadler, dass niemand eine Gesichtsmaske tragen sollte, ausser jene, die Husten oder Fieber hätten. So erkenne man, wer sich eventuell angesteckt haben könnte. Diesen könnte man dann aus dem Weg gehen. Weiter fordert Stadler, eine Grippeimpfpflicht für alle, die professionell mit Menschen zu tun haben, die von ihnen abhängig sind (Pflegepersonal in Spital oder Altersheim, Kitamitarbeitende).

Sollten Fälle von Coronavirus in der näheren Umgebung auftreten, rät Stadler, Massenveranstaltungen oder öffentliche Verkehrsmittel zu meiden. Denn das Virus werde von Mensch zu Mensch übertragen. Um sich zu schützen, macht Stadler darauf aufmerksam, sich wiederholt die Hände zu waschen.

Und weiter sagt Stadler: "Ganz wichtig ist jetzt, nicht in Panik zu geraten. Es herrscht im Moment keine Gefahr für uns." Es heisse auch nicht, dass wer sich mit dem  Coronavirus angesteckt habe, sterben werde. Denn: der allergrösste Teil, der sich mit diesem Virus infiziert habe, sei wieder gesundet./bg/wh