12.04.2020, 17:15
Oberwallis: Corona verzögert Autobahnbau
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Die Coronavirus-Pandemie hat auch Auswirkungen auf den Bau der Autobahn A9. Bei der Nordröhre im Tunnel Visp kommt es zu Verzögerungen.
Bildquelle: rro (Archivbild)
Die Corona-Pandemie und vor allem die getroffenen Massnahmen gegen deren Ausweitung spürt man in allen Bereichen. Auch beim Autobahnbau im Oberwallis.

Als hätte dieses Projekt nicht schon andere Sorgen, kommt nun die Corona-Krise hinzu. Jacques Melly, der zuständige Staatsrat, hat es vergangene Woche bereits angetönt: Beim Autobahnbau im Oberwallis kommt es infolge der momentanen Lage zu Verzögerungen. Vor allem die Südumfahrung Visp sei betroffen.

Wie A9-Chef Martin Hutter übers Wochenende erklärte, wird sich demnach die Fertigstellung der Nordröhre beim Tunnel Visp verzögern. Aufgrund der Krise komme es zu Lieferengpässen bei Elementen und Produkten für die elektronischen Betriebs- und Sicherheitssysteme. So fehlten bis auf Weiteres etwa die LED-Lampen für die Beleuchtung. Diese, so Hutter, würden in China produziert.

Zudem sei es aufgrund der Abstandsregeln momentan auch kaum möglich, den ganzen Kabelzug im Tunnel zu bewerkstelligen. Die Inbetriebnahme des Tunnels Visp war eigentlich auf das Frühjahr 2022 vorgesehen. Wie lange sich die Eröffnung nun verzögert, lässt sich derzeit nur schwer abschätzen. Staatsrat Melly spricht von wohl «einigen Monaten». Der Tunnel Visp bildet zusammen mit dem Tunnel Eyholz die A9-Südumfahrung von Visp. Die Südröhre des künftigen Autobahntunnels besteht heute bereits in Form des Vispertaltunnels, der nun zu einem Autobahntunnel aufgerüstet werden muss. Die Nordröhre zwischen dem Portal Chatzuhüs und dem Portal Schwarzer Graben im Westen von Visp wurde neu erstellt.

Der Autobahnbau im Oberwallis wird aber nicht nur bei der Südumfahrung Visp ins Stocken geraten. Auch beim gedeckten Einschnitt Raron rechnet Hutter mit Verzögerungen. Aufgrund der Abstandsregeln, die auch auf dem Bau gelten, könne das Tempo nicht im gewohnten Mass aufrechterhalten werden. Derzeit könne man aber noch nicht abschätzen, wie sehr die Planung aufgrund der Corona-Krise auch tatsächlich durcheinandergebracht werde, so Hutter./dab