31.12.2020, 17:17
Jahresrückblick 2020: Von Trennungen und Neuanfängen
Prosit Neujahr und Welcome Inaya. Erst knapp drei Stunden alt war 2020 und Inaya erblickte als Walliser Neujahrsbaby das Licht der Welt im Spital Sitten.
Bildquelle: zvg (Archivbild)
Rapper, Trainer und Präsidenten verabschieden sich, Skirennfahrer werden zu Ausserirdischen und das Corona-Virus hält die Welt in Atem. Das war der Januar 2020.

Prosit Neujahr und Welcome Inaya. Erst knapp drei Stunden alt war 2020 und Inaya erblickte als Walliser Neujahrsbaby das Licht der Welt im Spital Sitten. Das Pendant aus dem Oberwallis liess sich doch etwas mehr Zeit. Um genau zu sein 15 Stunden. Unter welchem Stern kamen diese zwei Babys zur Welt? Mit folgenden Worten begrüsste Astrologin Caterina Nellen das neue Jahr: "Das Jahr 2020 ist ein besonderes, aus nummerologischer Sicht, aber auch wegen der Planetenkonstellation. Wir stehen am Ende eines grossen Bereinigungsprozesses." Dies bedeute vor allem in der ersten Jahreshälfte, sich von gewissen Umständen endgültig zu trennen, um in der zweiten Hälfte Neues zu entdecken. 

Trennung zum Jahreswechsel - da denken wohl einige an den letzten genüsslichen Zug an der Zigarette. Apropos Zigis: Seit genau einem Jahr können Jugendliche unter 18 Jahren im Wallis keine Tabakwaren und Nikotinprodukte, E-Zigaretten und legaler Cannabis mehr kaufen. Und dennoch: Eine Studie des Instituts für Kriminologie der Universität Lausanne zeigt, dass Cannabis die am meisten verbreitete illegale Droge ist. 40 bis 60 Tonnen Cannabis werden in der Schweiz jedes Jahr konsumiert.

Zu einem ganz anderen Thema und einem weiteren "Punkt" für unsere Astrologin. Stichwort: Endgültig trennen. Bye, bye hiess es noch vor dem Jahreswechsel für Christian Zermatten. An dessen Stelle trat beim FC Sitten der Portugiese Ricardo Pereira Dionisio. Dieser traf - vertragliche Nebengeräusche zwischen dem FC Sitten und Stade Nyonnais hin oder her - zu Beginn des neuen Jahres auf seine neue Mannschaft. 

Beim Thema "Neubeginn" kann auch Louis Ursprung ein Wörtchen mitreden. Anlässlich des Neujahrsempfangs von Brig-Glis gab dieser bekannt, letztmals eine Neujahrsansprache als Stadtpräsident von Brig-Glis zu halten. Nach acht Jahren soll nun also Schluss sein. Deutlich weniger Zeit für seinen Abschied gab sich derweil Raphaël Garcia. So hiess es Mitte Monat: "Paukenschlag bei der kriselnden Winzergenossenschaft Provins". Seit 2014 amtete Garcia als Direktor. Grund für den Rücktritt sollen strategische Differenzen mit dem Verwaltungsrat gewesen sein. Ad interim hat Otmar Hofer das Zepter der grössten Schweizer Winzergenossenschaft übernommen. Auch ein Oberwalliser Rapper hat augenscheinlich genug und verabschiedet sich - zumindest temporär. Mit "ade merci" erschien die letzte Singleauskopplung der seit über zwei Jahren andauernden Digitalserie von Bzar. "Ob ich es wirklich ganz sein lassen werde, kann und will ich aktuell nicht sagen. Zumal es ein Entscheid der Vernunft, nicht des Herzens wäre." 

Einen Neuanfang in Anführungszeichen gab es auch bei der CSPO. Konstantin Bumann soll die Partei als Präsident in die Zukunft führen. Das CSPO-Präsidium besteht künftig aus drei Frauen und vier Männern. Apropos starke Männer. Was in ihm steckt, zeigte im ersten Monat des Jahres Daniel Yule. 52 Jahre nach Dumeng Giovanoli gewinnt mit dem Walliser wieder ein Schweizer den Slalom in Kitzbühel. Yule kürt sich selbst zum Ausserirdischen und stand damit bereits zum dritten Mal in dieser Saison ganz zuoberst auf dem Treppchen. 

In Visp glaubte man einen Wolf gesehen zu haben. Wahnvorstellungen oder gar Auswirkungen der Grippewelle, welche sich im Januar schweizweit ausbreitete? Wer weiss? Doch weit mehr in Atem hielt nicht nur die Schweiz, sondern vor allem China, der Corona-Virus. Aufgrunddessen hat das chinesische Tourismusministerium den Verkauf von Gruppenreisen ins Ausland gestoppt. Dies hatte auch Auswirkungen auf den Tourismus im Wallis. 

Wetten dass ... Bundesrätin Amherd mit iPhone am Ohr ein beliebtes Fasnachtssujet sein wird?! Sie wurde nach einer SRF-Sendung kritisiert, dass sie lediglich ihr iPhone zum Telefonieren benutze. Die Kommentare auf die Antwort der Bundesrätin liessen nicht lange auf sich warten. "Ausgerechnet ein US-iPhone mit einer anzunehmenden Verbindung zur US NSA. Schon etwas naiv" oder "Du liebe Zeit...! Wieso wundert mich das nicht? Ich frage mich, wie lange es noch dauern wird, bis dieses Land im 21. Jahrhundert ankommt", schreiben User in die Kommentarspalten. Die Antwort des VBS folgte prompt: Amherd hält sich bei Telefongesprächen an den Sicherheitsstandard. 

Seiner politischen Karriere einen weiteren "Boost" geben will indes Strahlemann Mathias Reynard. So hiess es im Januar: "Reynard will ins SP-Parteipräsidium". Lange wurde darüber spekuliert. Nun ist es Tatsache. SP-Nationalrat Mathias Reynard will ins Parteipräsidium einziehen und kandidiert zusammen mit der Zürcher Nationalrätin Priska Seiler Graf. Keinen strengen Wahlkampf musste Willi Stocker bewältigen. Der bisherige Vizepräsident übernimmt das Präsidium des Oberwalliser Metzgermeisterverbands. Belinda Bammatter trat aus dem Vorstand überraschend zurück. Dies nach nur einem Jahr als Präsidentin.

Und Ende Monat zeigte er sich dann also doch noch - der Winter. Das Randtief Lolita über der Nordsee bestimmte mit starken West- bis Nordwestwinden sowie feuchter Meeresluft das Wetter im Oberwallis. Schnee bis ins Tal. Wenn das einmal keine guten Aussichten sind./ip