30.01.2020, 09:40
Oberwallis: Offenes Ohr für betreuende Angehörige
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Verena Müller, Koordinatorin für das Oberwallis beim Beratungstelefon, welches am Donnerstag lanciert wird.
Bildquelle: rro
Seit Donnerstag bietet die Vereinigung "Betreuende Angehörige Wallis" telefonischen Support an. Eine wichtige Stütze für Betroffene.

Angehörige, welche pflegebedürftige Personen selber betreuen, leisten viel. Vielfach ist es so, dass betreuende Angehörige einen sehr strengen Dienst verrichten und es deshalb auch zu schwierigen Situationen im Alltag kommen kann. Ihnen will der Verein "Betreuende Angehörige Wallis" mit einem kostenfreien Beratungstelefon Support gewähren. Nach einer erfolgreichen Testphase im letzten Herbst wird das Beratungstelefon am Donnerstag nun offiziell lanciert. "Die Erfahrungen, welche wir im Unterwallis gemacht haben, zeigen, dass jeweils zwei bis drei Personen pro Tag anrufen", so Verena Müller, Mitarbeitende beim Sozialmedizinischen Zentrum Oberwallis und Koordinatorin für das Oberwallis beim Beratungstelefon. Das Angebot besteht jeweils am Donnerstag von 9 Uhr bis 11 Uhr, von 14 Uhr bis 16 Uhr sowie von 18 Uhr bis 20 Uhr unter der Nummer 027 321 28 27. Die Beratungsgespräche führt Verena Müller selbst. "Personen, welche uns kontaktieren, haben oft ein starkes Bedürfnis mit jemandem über ihre Situation zu sprechen. So dauern die Gespräche oftmals bis zu einer Stunde." 

Betreuende Angehörige würden gemäss Müller oftmals unter grossem Druck stehen. Die Situation sei oftmals sehr angespannt. "Durch den telefonischen Support müssen sie das Haus nicht verlassen und erhalten die gewünschte Hilfe und die nötigen Informationen wie Adresse oder Dienstleistungsangebote." Man möchte den Anrufern beratend zur Seite stehen und habe für die Anliegen und Sorgen ein offenes Ohr. Konkrete Hilfe organisiert Verena Müller während der Telefonate nicht. "Ich kann mit den Betroffenen jedoch die Situation analysieren und diese unterstützen." Wie die Verantwortlichen mitteilen, sollen Angehörige dazu ermutigt werden, Massnahmen zu ergreifen, um Erschöpfung bei sich zu vermeiden. Nur so könnten sie ihre Aufgabe, erkrankte Menschen zu begleiten und in ihrer Autonomie zu unterstützen, möglichst erfolgreich erfüllen. 

"Wir stehen in regem Austausch mit den betreffenden Institutionen und versuchen, auch Angebotslücken zu schliessen und neue Dienstleistungen zu entwickeln." So trägt der Verein die zur Verfügung stehenden Dienste und Hilfsangebote im Kanton zusammen und verbreitet diese auch./vm/ip