15.11.2019, 12:11
Gamsen: Benzidin-Belastung im Oberwallis
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Zeitbombe? Die Lonza-Deponie Gamsenried muss saniert werden. Der zuständige Staatsrat Jacques Melly sagt allerdings, er habe alles im Griff.
Bildquelle: mengis media
Der Nachweis von Benzidin bei der Deponie Gamsenried sorgte im Kantonsparlament für viele Vorstösse. Der zuständige Staatsrat Jacques Melly beteuert, "alles im Griff" zu haben.

Praktisch von allen politischen Lagern her wurde der Staatsrat Jacques Melly mit Fragen und Forderungen zur Benzidin-Belastung rund um die Lonza-Deponie Gamsenried bombardiert. Wie steht es um die Zusammenarbeit der Behörden? Warum macht man nicht schneller vorwärts bei der geplanten Sanierung der Deponie? Oder: Hat der Kanton die Verschmutzung mitverschuldet, indem er im Rahmen der Arbeiten rund um die Rhonekorrektion mit Pumpungen des Grundwassers den krebserregenden Stoff weiterverbreitet hat?

Vor allem letztere Frage ist aus Sicht von Melly wichtig. Er und sein Departement würden denkbar alt aussehen, wenn der Kanton verantwortlich dafür wäre, das Benzidin in der Gegend zu "verteilen".

Wie der Staatsrat dann am Freitagmorgen vor den Abgeordneten ausführte, würden aktuelle Expertenberichte hier Entwarnung geben. Demnach sei der Giftstoff «mit grösster Wahrscheinlichkeit» nicht vom Kanton in Umlauf gebracht worden. Das Benzidin sei wohl schon früher an den besagten Stellen aufgetreten, nur hatte man damals dort keine Messungen vorgenommen.

Melly beteuerte einmal mehr, die Situation weiterhin genau zu beobachten. Stand heute habe man aber "alles im Griff". Im kommenden Frühjahr erwartet der Kanton ein Bericht, der aufzeigen soll, wie die Lonza-Deponie Gamsenried saniert werden soll und wie viel das kosten wird. Der Beginn für die Sanierungsarbeiten sei für das Jahr 2022 vorgesehen. Was vor allem dem rot-grünen Lager im Kantonsparlament viel zu lange dauert./dab