07.04.2020, 10:54
Sitten: Kanton zur Bekämpfung der Corona-Krise finanziell solid gerüstet
Bild
Die solide finanzielle Lage des Staats Wallis lässt es zu, dass der Kanton zusätzliche Mittel zur Bekämpfung der Corona-Krise einsetzen kann.
Bildquelle: pxhere.com (Symbolbild)
Die Rechnung 2019 des Staats Wallis schliesst mit Überschüssen ab. Die solide finanzielle Lage des Kantons ermöglicht es, zusätzliche Mittel zur Bekämpfung der Corona-Krise einzusetzen.

Der Kanton Wallis präsentierte am Dienstag seine Jahresrechnung 2019. Gleichzeitig hält er aber auch fest, dass die solide finanzielle Lage des Kantons es ermöglicht, zusätzlich zu den Hilfestellungen des Bundes, Mittel zur Bekämpfung der Ausbreitung des Coronavirus einzusetzen und die Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Wirtschaft abzuschwächen.

Die finanziellen Kennzahlen der Rechnung 2019 im Detail: Die Rechnung weist ein operatives Ergebnis von 171,7 Millionen Franken aus. Vor Abschreibungen und Wertberichtigungen des Verwaltungsvermögens beläuft sich das Ergebnis auf 197,9 Millionen Franken. Dies ermöglicht die Nettoinvestitionen von 158,5 Millionen Franken vollständig zu decken und einen Finanzierungsüberschuss von 39,4 Millionen zu erzielen. 

Dem operativen Ergebnis liegen ein Betriebsergebnis von 125,9 Millionen Franken und ein Finanzergebnis von 45,8 Millionen zugrunde. Gegenüber Budget hat es sich um 147,5 Millionen Franken verbessert und ermöglicht es das ausserordentliche Ergebnis zu kompensieren, welches mit einem Aufwandüberschuss von 162,6 Millionen Franken schliesst. Gesamthaft gesehen weist die Erfolgsrechnung einen Ertragsüberschuss von 9,1 Millionen Franken aus.

Gemäss Mitteilung erklärt sich die Zunahme des operativen Ergebnisse unter anderem durch eine Zunahme der Steuereinnahmen um 63,2 Millionen Franken gegenüber dem Budget 2019, wie auch durch eine Erhöhung der Anteile an den Bundeseinnahmen um 20,4 Millionen Franken. Zusätzlich erlaubte es die hohe Ausschüttungsreserve der Schweizerischen Nationalbank SNB dem nationalen Währungsinstitut für Bund und Kantone 2 Milliarden Franken bereitzustellen, was für den Kanton Wallis einem Beitrag von 53,7 Millionen Franken (+27,2 Millionen Franken) entspricht.

Die Zunahme der Einnahmen ermöglichte es den Fonds zur Finanzierung der Infrastrukturgrossprojekte des 21. Jahrhunderts mit 100 Millionen Franken und den Kompensationsfonds für Ertragsschwankungen mit 30 Millionen Franken zu speisen. Dieser ausserordentliche Aufwand, welcher die Vorwegnahme von Projekten und künftigen Herausforderungen berücksichtigt, erklärt einen grossen Teil des ausserordentlichen Ergebnisses.

Der Staat hat im letzten Jahr 451,6 Millionen Franken investiert, wovon 24,5 Millionen Franken der neue Fonds zur Finanzierung der Investitionen und der Geschäftsführung von staatlichen Immobilien (Fonds FIGI) realisierte. Die anderen Ausgaben in der Staatsrechnung setzen sich wie folgt zusammen:
- 227,6 Millionen Franken für Anlagen, insbesondere Investitionen für die Strassen, die Arbeiten an der Rottenkorrektion und die Informatikstrategie;
- 155,3 Millionen Franken für die Finanzierung von Investitionen Dritter, insbesondere Gemeinden und lokale öffentliche Gemeinwesen;
- 34,2 Millionen Franken in Form von Darlehen, vor allem für die Neue Regionalpolitik und die Agrarkredite;
- 10 Millionen Franken als Kapitaleinlage in den Fonds FIGI. Die Investitionsausgaben liegen unter dem budgetierten Betrag von brutto 532,8 Millionen Franken. Einige Verschiebungen, Verzögerungen, Verfahren oder Rekurse haben den Fortschritt der Arbeiten in mehreren Bereichen verlangsamt. Nach Berücksichtigung der Erträge, die in Zusammenhang mit den realisierten Investitionen stehen, schliesst die Investitionsrechnung mit Nettoinvestitionen von 173,3 Millionen Franken zulasten des Staates Wallis und des Fonds FIGI ab.

Mit einem Aufwand von 44,1 Millionen Franken und einem Ertrag von 42,4 Millionen Franken weist die Erfolgsrechnung des Fonds FIGI in der Rechnung 2019 einen Aufwandüberschuss von 1,7 Millionen Franken  aus. Beim Aufwand entfallen 25,7 Millionen Franken auf den Gebäudeunterhalt. Die Investitionsausgaben belaufen sich auf 24,5 Millionen Franken./wh